Die Gesetzmäßigkeit von Ausgeglichenheit – Den Körper ins Gleichgewicht bringen

Taiji Juan

Taiji Juan ist eine Bewegungs- bzw. eine Körperlehre, die der daoistischen Philosophie Lao Tses (http://www.tao-te-king.org/) folgt, deren Quelle die Gesetze der Natur sind. Daher sind weder Ästhetik noch Leistung die Herausforderungen, die bei der Praxis des Taji Juan gemeistert werden müssen. Auch geht es nicht um die Erfahrung von esoterischen oder spirituellen Energien. Vielmehr soll der Praktizierende durch die Ausübung der langsamen Bewegungen ein Gespür für das körperliche Gleichgewicht im Raum entwickeln. „Der Körper soll ohne Einsatz körperlicher Kraft bewegt werden.“, lautet eine Hauptforderung. Dabei kommen uns eben grundlegende mechanische Gesetze des Hebels, der Schwerkraft und der körperlichen Beschaffenheit des Menschen zugute. Durch Ergründung dieser und ihrer Umsetzung in der Praxis nutzen wir auch im Alltag unseren Körper effizienter und können manchmal Aufschluss über Ursachen von eigenen körperlichen Beschwerden an Gelenken, der Hüfte und am Rücken erkennen.

Peitsche Single Whip - Chen Stil

Peitsche Single Whip – Chen Stil

Figur: Peitsche
Sie stellt das vollkommene Gleichgewicht von linker und rechter Körperhälfte dar.

Peitsche - Yang Stil

Peitsche – Yang Stil

Um aus dieser „neutralen“ Figur in eine andere Figur zu gelangen bedarf es nur der Veränderung der Gewichtung. Im Yang Stil nach Yang Zhenduo schließen fünf unterschiedliche Bilder an die Peitsche an:

  • Die Hände heben
  • Wolkenhände ( Cloudhands)
  • Hoher Schlag aufs Pferd
  • Mähne des wilden Pferdes teilen
  • Die schöne Weberin

Jede dieser Figuren ist entweder mit einer Körperrotation um die eigene vertikale Achse oder mit der Nutzung des hinteren Beins als Standbein verbunden.

Taiji – Quan und Gong-Übungen

Taiji Juan

Gong – Übungen

Unter dem Begriff Gong-Übungen verstehen wir die Vielzahl der vorhandenen und sich stetig verändernden Dehungs-, Kraft-, Atmungs- und Visualisierungsübungen, bekannt unter den Namen Qi Gong oder auch Nei Gong.
Qi Gong wird allgemeingültig als Visualisierungs- und Stärkungsübung der körpereigenen Energien betrachtet und findet vielfältige Anwendungsbeispiele im täglichen Leben, wie bsp. Kraft sammeln als Vorbereitung auf eine unangenehme Situation – Artztbesuch, Krankenhaus, Todesfall, Konfliktgepräche in der Familie etc. aber auch Energie speichern und haushalten der eigenen Lebensenergie auf kurzen und gerade bei langen umständlichen Reisen, Vorbereitung auf sportliche Herausforderung, Familienfeiern etc.

Nei Gong kann man am ehesten mit “Gymnastik” vergleichen. Unser Körper braucht Bewegung, neben der Bewegung ist es aber wichtig den Körper beweglich und stabil zu machen und so zu erhalten. Einen beweglichen und stabilen Körper bekommen wir mit leichten, schonenden Übungen, die täglich, überall und mehrfach angewendet werden können.

Taiji – Quan

Taiji-Quan, häufig auch Tai Chi Chuan oder einfach nur als Tai Chi bezeichnet,  ist Taiji-211x300eine chinesische “Körper- und Bewegungslehre”, beruhend auf dem Prinzip des Wandels zur Herstellung eines stabilen Gleichgewichts (Harmonisierung von Yin und Yang im Körper). Das Thema ist nahezu unerschöpflich und kann eigentlich nicht in einem Satz beschrieben werden, da es ursprünglich eine chinesische Kampfform ist. Ich werde in kommenden Artikeln weitere Aspekte bzw. Facetten der Vollständigkeit halber und aus Respekt der Menschen und Familien, die maßgeblich verantwortlich für die Formen waren und noch immer sind, beschreiben.

Bei täglicher Übung können sich positive körperliche und gesundheitliche Veränderungen einstellen.

Aus persönlicher Erfahrung kann ich berichten, dass sich durch die tägliche Übung von nahezu zwei Stunden mein Körpergewicht von 89 auf 79kg reduziert hat. Dabei habe ich meine Essgewohnheiten beibehalten, zu denen gelegentliches Naschen dazu gehört.