Qi Gong 1.Staffel bei Sylt1 und Health TV

Allgemein, Gong-Übungen, Kursangebot

Sylt 1 und Health TV haben jetzt QiGong mit Ali im Programm

Die erste Staffel QiGong wird jetzt auf Sylt1 und HealthTV sowohl im deutschen Kabelnetz ausgestrahlt, und ist auch Online in der Mediathek zum Streamen verfügbar. 

Das Skript zur ersten Staffel könnt Ihr hier kostenfrei herunterladen.

 Qigong Übungen IStaffel

Körperkultivierung statt Freizeitbeschäftigung

Allgemein, Sichtweisen, Taiji Juan

Taijiquan – ganzheitliches Körperkonzept oder Kultivierung des Körpers

Wir waschen mehrfach am Tag unsere Hände, mindestens einmal täglich das Gesicht. Die Zähne putzen wir uns mindestens dreimal täglich. Unsere Haare und unseren Körper waschen wir ebenfalls mindestens einmal am Tag. Unsere Handnägel schneiden wir mindestens einmal in der Woche. Das Schneiden der Fußnägel und das Waschen der Füße, die Ohren- und Nasenreinigung gehören ebenfalls zur Körperpflege, werden aber eher stiefmütterlich behandelt, weil die Gliedmaßen entweder zu weit entfernt für unser Bewußtsein oder erst gar nicht in Sichtweite dessen sind. So verhält es sich ebenauch mit unserem gesamten Körper. Wir sehen täglich unseren Körper aber wir kommen nicht auf die Idee diesen zu kultivieren.

Stattdessen bemühen wir uns vergeblich einer in der katholischen Kirche als Todsünde bezeichneten Geisteshaltung hinterher zu laufen; der Eitelkeit (Superbia). Wir wollen schlank sein, einen ausgeprägten Tonus besitzen, viel Muskelmasse zur Schau tragen, eine makellose Haut und weißgebleichte Zähne präsentieren. Die Haare dürfen nicht ergrauen und die Augen müssen funkeln. Unsere Motivation ist koketieren um Erfolg. Wir bulen um Anerkennung und schaffen Neid und Mißgunst und erschaffen dadurch eine weitere Sünde. Wir bekommen Bewunderung und verfallen in schwachen Momenten wieder in alte Gewohnheiten und wundern uns warum unsere Bemühungen zum wiederholten Male gescheitert sind.

Durch zu Hilfe nahme von chemischen Präparaten (bsp. Anabole, Körperpflegemittel die den Säureschutzmantel unserer Haut auflösen, Abnahmepräperate) , zerstören wir unseren Körper von Innen sowie von Außen für den Augenblick des Glücks. Ein Großteil der Menschheit hat die Kultivierung des Körpers verlernt. Wir treiben Sport der Gesundheit wegen. Sport ist ein Leistungsmonitor; wir sind dazu in der Lage unserer Eitelkeit vollen Ausdruck zu verleihen, in dem wir uns mit der erbrachten Leistung mit unserem Mitmenschen messen.

Dies hat aber nichts mit Kultivierung zu tun. Bei der Kultivierung ist der Motor und die damit verbundene Motivation kein Ziel sondern ein Weg. Sowie man zum Putzen der Zähne eine Zahnbürste und ein Zahnputzmittel braucht, benötigt man auch zur Kultivierung des Körpers ein Vehikel. Dafür haben die alten Taoisten beispielsweise eine Vielzahl von sogenannten Gong-(oder Kung) Übungen oder Yoga-Übungen und das Taijiquan geschaffen. Die bekanntesten Gong-Übungen sind wohl Qi-Gong, wobei es auch hier unzählige Unterkategorien gibt. Weitere Gong-Übungen sind Nei- oder Dong-Gong. Alle verfolgen unterschiedliche Kultivierungsziele. Während die einen auf energetischer Ebene wirken, zielen die anderen auf die Dehnung des Gewebematerials ( Muskeln, Sehnen, Bänder, Bindegewebe, Haut ), andere wiederum auf die Stärkung des Körpers, einige auf die Erweiterung des Atemumfangs und andere auf die Durchblutung des Knochenmarkes.

Qi Gong – Qingshan Liu

Allgemein, Gong-Übungen

Ein wirklich großartiges Buch wurde das erste mal 1992 vom Hugendubel Verlag unter dem

Qi Gong - der chinesische Weg für ein gesundes Langes Leben

Qi Gong – der chinesische Weg für ein gesundes Langes Leben

Titel „Qi Gong – Der chinesische Weg für ein gesundes langes Leben“ vom heutigen Großmeister Qingshan Liu aufgelegt. Ich wurde durch einen Teilnehmer der Strandgymnastik in Wenningstedt-Braderup im August auf dieses Buch aufmerksam gemacht. Da mir die Aufmachung des Buches gefiel, kaufte ich den Titel. Qingshan Liu erklärt in klaren Worten. Die

Bilder und die dazugehörigen Beschreibungen erleichtern den Einstieg und das praktizieren der Gongübungen. Hier geht es zur Internetseite von Qingshan Liu

Vergleich der 13 Prinzipien nach Yang Chenfu und der 10 Prinzipien nach Yang Zhenduo

Allgemein, Bewegungslehre, Taiji Juan

An dieser Stelle vergleiche ich die Prinzipien zweier Generationen des Yang Stil – Taijiquan sowie sie an uns weiter gegeben wurden und kommentiere sie mit eigenen Gedanken, die ich im Laufe meiner weiteren Erforschung ergänze, oder vielleicht sogar gänzlich verwerfe:

„Seek stillness in movement – Suche / Suche die Bewegungslosigkeit in der Bewegung“ heisst es bei Yang Chengfu. Nach Yang Zhenduo ist die deutsche Übersetzung reduziert auf und verändert in „Die Ruhe in der Bewegung“.

Kommentar: Oberflächlich betrachtet ändert sich vielleicht nicht viel und man könnte leichtfertig von Spitzfindigkeiten sprechen, wenn man „stillness“ eben nicht mit „Ruhe“ sondern mit dem richtigen englischen Begriff „Bewegungslosigkeit“ übersetzt. Dennoch sind Bewegungslosigkeit und Ruhe nicht gleichwertige Begriffe auch wenn wir Ruhe häufig synonym verwenden, um auszudrücken das etwas unbewegt ist.

Geht es in diesem Prinzip wirklich darum den Geist zur Ruhe kommen zu lassen ? Geht es wirklich darum die Emotionen zu besänftigen ? Geht es bei diesem Prinzip wirklich um die Harmonisierung des körperlichen Gleichgewichts ?

Vielleicht versteckt sich hier mehr eine Eselsbrücke für den Praktizierenden, die ihn daran erinnert, dass in Bewegungen der Taille wie im Übergang von „Schützen nach rechts“ zu „Ziehen“ beispielsweise, die Arme und die Hüfte unbeweglich bleiben sollen. Dennoch bewegen sich die Arme und die Hände um nahezu 1m auf einer Kreisbahn um die Körperachse durch Drehung der Taille. Betrachtet man den Übergang von der Figur „Peitsche“ in die Figur „Hände heben“ werden auch hier die Arme durch die Rotation der Taille bewegt. Ausserdem werden die Füße, d.h. die Beine ebenfalls durch die Taillendrehung und Gewichtung in Bewegung versetzt. Dennoch sind die angesprochenen Körperteile unbewegt.

Durchaus wäre eine strategische Botschaft für den Nahkampf hier auch denkbar. Ein regloses Körperteil im bewegten Körper könnte auch mit einer Art Steifheit gleichgesetzt werden. Steifheit eines Körperteiles führt häufig zu einer Verkettung von der umgebenden Muskulatur und den verbindenden Gelenken. Dieses Körperteil im Kontrahenten zu suchen, könnte einen entscheidenden strategischen Vorteil bringen. Allerdings sei gesagt, dass wir uns hier bereits in der Ringer-Distanz, also Würfe, Griffe, Hebel und Locks, befinden.

In jedem Yang findet sich auch ein Yin. Ist Yang vollendet, war Yin bereits da. Ist Yin abgeschlossen, hat Yang längst begonnen.

Die dreizehn Prinzipien des Taijiquan nach Yang Chenfu

Allgemein, Taiji Juan

Generally speaking, there are thirteen important points in taijiquan. These are:

  • Sink the shoulders and drop the elbows;
  • contain the chest and pull up the back;
  • the qi sinks to the dantian;
  • an intangible energy lifts the crown of the head;
  • loosen the waist and kua;
  • distinguish empty and full;
  • upper and lower follow one another;
  • use mind intent, not strength;
  • inner and outer are united;
  • intention and qi interact;
  • seek stillness in movement;
  • movement and stillness are united;
  • proceed evenly from posture to posture.

These thirteen points must be attended to in each and every movement. One cannot neglect the concept of these thirteen points within any of the postures. ( Quelle: Yang Chengfu, The Essence and Applications of Taijiquan – translated by Louis Swaim, Kindle-Edition, S.11 )

Huang Qi – Astragali Radix

Allgemein, Nahrung

Huang Qi (Astragali radix) ist eines der überlegenen Kräuter und besonders als geeignet bei Schmerzen, Eiter, Hämorrhoiden und „hunderten von Kinderleiden“ beschrieben. Huang Qi (Astragali radixs) oder Mongolischer

Huang Qi - Astragali Radix

Huang Qi – Astragali Radix

Tragant wird traditionell vor allem jüngeren Patienten verordnet. Auch bei Mangelsyndromen der Milz wird dieses Qi-Tonikum häufig eingesetzt. Huang Qi gehört zu den sehr mild wirkenden Kräutern der Traditionellen Chinesischen Medizin. In neueren Studien wurde die Bedeutung als Mittel zur Stärkung des Immunsystems untermauert.

  • Geschmack: süß
  • Funktionskreis: Lunge, Milz, Pankreas
  • Wirkort: Lunge, Pankreas, Magen
  • Wirkrichtung: emporhebend
  • Anwendung als Tonikum oder Dekokt

Zubereitung als Dekokt:

16gr auf 1l Wasser ca. 30 min köcheln lassen

Flüssigkeit in einen Behälter abgiesen, weitere 750ml Wasser zu den 16gr Huang Qi geben und wieder 30min köcheln. Beide Flüssigkeiten vemengen und über zwei Tage jeweils 2 Gläser warmen Dekokt trinken. Um die Wirkung zu verstärken kann man einen Teelöffel Honig beigeben.

Ich habe in Verbindung mit Ren Shen – Ginseng Wurzel – und einigen Suppengemüsen vegane Brühen als Basis für Soßen oder kräftigende Suppen bereits zubereitet, die ich erfolgreich bei Erkältungen anwenden konnte.

Die Wirkung, die Steigerung oder Aktivierung des Qis ist gerade nach sportlichen Leistungen sehr nützlich.

Ist das Dantian eine Bindegewebsschicht ?

Allgemein, Gong-Übungen, Rolfing

Seit einigen Tagen brennt mir diese Frage auf den Nägeln. Daher habe ich zunächst in einem anderen Beitrag so gut ich konnte das Dantien erläutert und auch zu verstehen gegeben, dass es sich bei dem Dantian bislang mehr oder weniger um einen visualisierten Bereich unseres Körpers handelt, der nach streng wissenschaftlichen Methoden nicht belegbar ist.

Da die chinesische Sprache und Schrift sehr bildhaft ist und zuweilen sehr mystisch, märchenhaft wirkt, legt sich mir die Vermutung nah, dass man bei Übersetzungen mehr interpretierte als da wirklich war, nämlich die Realität. Ein Beispiel aus Frieder Anders Buch „TAICHI – Grundlagen der fernöstlichen Bewegungskunst“ auf Seite 80 verdeutlicht vielleicht meine Vermutung: “ Eine weitere wichtige Säule der chinesischen Medizintheorie stellt die Meridianlehre (ching-lo hsüeh) dar. Auch hier erweist es sich wieder als nützlich, von der Zeichenbedeutung auszugehen, um den tiefern Inhalt des Begriffs „Meridian“ zu erfassen.

Von alters her werden die Meridiane ching-lo genannt. Das Zeichen ching bedeutet in seiner Urform

Kettenfaden eines Gewebes„…. Das Zeichen lo bedeutet „Netzwerk“ oder „Gewebe“ und kann verbal die Bedeutung „vereinigen“ und „verbinden“ haben.

In der zeitgenössichen chinesischen Medizintheorie werden mit dem Begriff ching

2500 Jahre alte Tafel mit allen "Meridianen" und Akkupunkturtafeln

2500 Jahre alte Tafel mit allen „Meridianen“ und Akkupunkturtafeln

die Hauptmeridiane bezeichnet, mit dem Begriff lo dagegen die Nebengefäße und Seitenarme, durch welche die Hauptmeridiane und ihre Energiepunkte miteinander verbunden sind. …

Nimmt man nun die Erkenntnisse Dr.Ida Rolfs und der Rolfer über die Funktion des Bindegewebes im menschlichen Körper, das aus einzelnen „Fäden“ ein organisches Netzwerk bildet, dass die Organe, die Knochen und Muskeln in Position hält einerseits und belässt die Begriffe ching und lo in ihren ursprünglichen Bedeutungen, nämlich „Kettenfaden eines Gewebes“ und „Netzwerk“, liegt die Vermutung nahe, dass die traditionelle chinesische Medizin einen ihrer wichtigsten Strategien zur Erhaltung der Gesundheit und zur Genesung im gesamten Netzwerk des Bindegewebes findet. Meridiane sind damit nicht mehr metaphysische Erscheinungen, die wie ein unsichtbarer Mantel außerhalb des physikalischen Körpers liegen.

Jean Pierre Barral – französicher Osteopath – hatte vor mehr als 20 Jahren erkannt, dass sich erkrankte Organe auf die Wirbelsäulengelenke auswirken. Er entdeckte, dass es für jedes Organ eine klar vorgegebene Bewegungsachse gibt, um die sich das Organ bewegt. Jedes Organ ist von einer Bindegewebsschicht umhüllt, die sich an einzelnen Stellen zu Bändern formt, um das Organ in der Körperhölung zu befestigen. So ist die Leber beispielsweise an der Bindegewebsschicht des Zwerchfells aufgehängt. Es gibt aber neben der Hüllschicht um das Organ eine weitere Schicht, eine flüssige Gleitschicht. Diese ermöglicht die Bewegung der Organe im Verhältnis zueinander. („Rolfing – Wie Sie Ihren Körper ins Lot bringen“ von Peter Schwind, S. 107) Durch unsere Atmung drückt das Zwerchfell auf die Organe in der Bauchhöhle. Wohin sich die Organe bewegen, hängt davon ab wo die Bandbefestigungen der Organe sind. Außer der Bewegung, die durch die Atmung verursacht wird, gibt es eine weitere zyklische Organbewegung, die Barral Motalität bezeichnete. Sie ist gering, stammt laut Barral aus der Embryonalzeit und vermutlich erinnern sich die Organe an diese Bewegung und führen diese immer wieder durch.

Was hat das alles nun mit dem Dantian zu tun ?

Jede Körperhölung besitzt wie wir heute wissen Bindegewebsschichten, die miteinander vernetzt sind und kleinste Spannungen, Torsionen, Bewegungen aus dem inneren des Schädels bis in den kleinen Zeh transportieren und anders herum (siehe “Rolfing – Wie Sie Ihren Körper ins Lot bringen” von Peter Schwind). In dem Beitrag zum Dantian hatte ich erläutert, dass in jeder „großen“ Körperhölung, also Schädel, Brust und Bauch, jeweils Sitz eines Dantians ist.

Wenn nun auch das Dantian kein metaphysisches Konzept sondern ganz konkret eine Bindegewebsschicht ist, also beispielsweise die endothorakale Faszie, die Innenauskleidung des Brustraums, die mit den großen Hüllschichten des Beckens verbunden ist usw., die wir durch bestimmte Übungen aktivieren könnten ? Wären dann Qi-Gong-Übungen eine Methode unser Bindegewebe und damit unsere mit dem Bindegewebe verbundenen Organe beweglich und kraftvoll zu halten ?

In „Wu – ein Deutscher bei den Meistern in China“, von Maik Albrecht und Frank Rudolph schreibt Albrecht auf Seite 315: „Wenn ich mit Meister Li unterwegs bin, beobchtet mein Lehrer die Menschen sehr genau. Begegnen wir alten Menschen, die sich ganz offensichtlich keiner guten Gesundheit erfreuen, weist er mich auf ihren schlechten Unterbau hin. Ist der dipan instabil, werden Körper und Geist darunter leiden. … Die Bewegungsmöglichkeiten sind eingeschränkt, und andere Teile des Körpers werden wie in einer Kettenreaktion sehr wahrscheinlich nach und nach davon betroffen sein…..Mehrere Meister haben mich schon darauf hingewiesen, dass der gesamte Hüftbereich extrem wichtig sei. Hier ist ein wichtiges Kontrollzentrum des Körpers.“